Weiterer Umweltfrevel auf dem Uni-Campus

18.07.2024 14:11

Die Fraktion „bunt.Saarland für Alle“ im Saarbrücker Stadtrat kritisiert die jüngsten Verstöße gegen die Baumschutzsatzung scharf. "Es ist unglaublich, mit welcher Dreistigkeit sich Stadt und Land über geltendes Recht und eigene Beschlüsse zum Klimaschutz hinwegsetzen", kritisiert der Fraktionsvorsitzende Frank Lichtlein die Fällung zweier alter Bäume auf dem Uni-Campus.
Dass die Solarmodule durch die beiden gefällten Bäume verschattet würden, sei eine reine Ausrede. Die nach Osten und Westen ausgerichteten Bäume verschatten die nach Süden ausgerichteten Solarmodule kaum. Eine zeitweise Verschattung kann durch technische Möglichkeiten ausgeglichen werden. Neben der Fällung wäre auch ein kontrollierter Rückschnitt im Winter denkbar gewesen. Derzeit sind noch einige Bäume vorhanden. Es ist davon auszugehen, dass auch diese nach einigen Wachstumsjahren unnötigerweise gefällt werden.
Bei dem großen Angebot an freien Dächern auf Universitätsgebäuden stellt sich die Frage, warum gerade die von Bäumen beschatteten Gebäude vollflächig mit Modulen belegt werden.
Bis neu gepflanzte Bäume eine vergleichbare Wirkung wie die jetzt ohne Not gefällten Bäume entfalten können, benötigen sie Jahrzehnte und aufgrund der veränderten Witterungsbedingungen eine aufwändige Pflege. Die beiden gefällten Bäume waren dagegen gesund und sorgten für Sauerstoff, Schatten und ein gutes Mikroklima in der Umgebung. Zu klären wäre auch, ob die jetzt notwendigen Sonnenschutzmaßnahmen durch den Mehrertrag der PV-Anlage gedeckt sind.
Wenn alles mit der Stadt abgestimmt sein soll, würde das bedeuten, dass die Verantwortlichen im Rathaus nicht verstanden haben, was der von ihnen selbst vor 5 Jahren ausgerufene Klimanotstand bedeutet. Es reicht nicht, den Klimanotstand auszurufen und eine Baumschutzsatzung zu verabschieden, wenn die Schutzparagraphen nicht angewendet werden, sondern die Ausnahmen ab §5 immer wieder locker durchgewunken werden.
Es drängt sich der Verdacht auf, dass die Öffentlichkeit mit einer bewusst brutalen und unangekündigten Provokation schon einmal an die geplanten größeren Rodungen im Stadtwald gewöhnt werden soll. Dies zeigt sich auch an den Erweiterungsbauten der Informatik, die sich bereits in den Stadtwald hineinfressen. Die Nachhaltigkeitsdezernentin der Stadt nimmt ihre Aufgaben nicht angemessen wahr, wenn selbst kleinste privatwirtschaftliche Interessen Vorrang haben.


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