bunt.saarbrücken fordert Umkehrung der verkehrspolitischen Prioritäten

05.07.2023

    Stadt für alle - statt autogerechtes Saarbrücken

    Die Menschen, die kein Auto fahren wollen oder sich keines leisten können, kommen in der bisherigen Politik deutlich zu kurz. Deshalb fordert die Wählerinitiative bunt.saarbrücken für die Landeshauptstadt Saarbrücken eine Verkehrspolitik, die die Lebenssituation der Menschen in der Stadt verbessert und damit eine Abkehr vom Leitbild einer autogerechten Stadt.
    Da alle Verkehrsarten finanzielle Mittel und Infrastrukturinvestitionen erfordern, wird eine Stadt der kurzen Wege angestrebt, die eine Deckung des täglichen Bedarfs zu Fuß oder mit dem Fahrrad innerhalb von 15 Minuten gewährleistet.

    Grundprinzip einer sicheren und nachhaltigen Mobilität ist die Zielsetzung, dass es in Saarbrücken keine Verkehrstoten mehr geben soll (Vision Zero). Die jüngsten Unfälle gerade mit Kindern und Jugendlichen machen deutlich, dass die Notwendigkeit besteht, die Verkehrsinfrastruktur so weiterzuentwickeln, dass sie fehlertolerant wird.
    Dazu gehört auch eine deutliche Verbesserung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum.

    Fahrspuren für den Autoverkehr sind zu reduzieren. Der gewonnene Platz soll für breite und sichere Fußwege und Radwege, sowie den ÖPNV genutzt werden. Missbrauchte öffentliche Flächen, wie z.B. der Gerberplatz oder der Beethovenplatz, müssen wieder ihre Funktion als Parks zur Erholung, zur Verbesserung der Luftqualität und als Hitzeschutz in der Stadt wahrnehmen können. Die Barrierefreiheit ist z.B. durch bessere farbliche Markierung deutlich zu verbessern. Unsinnige Blindenleitsysteme z.B. am Rand des St. Johanner Markes sind funktional zu gestalten.

    Für den Radverkehr ist der Alltagsverkehr vorrangig auszubauen, damit Pendler eine kostengünstige Alternative zum Auto und zum derzeit überteuerten ÖPNV nutzen können.
    Eine leistungsfähige Fahrradinfrastruktur kann nur erreicht werden, wenn sie als Netz konzipiert wird. Erforderlich ist ein Innenstadtring mit sternförmiger Anbindung aller Saarbrücker Stadtteile und der Nachbargemeinden (auch der französischen) durch Fahrradstraßen. Kreuzungen sind sicher zu gestalten, tote Winkel sind zu vermeiden, Die zeitgemäßen Erfordernisse hinsichtlich Breite und Sicherheitsabstandsstreifen sollten endlich auch in Saarbrücken Einzug erhalten.

    Der ÖPNV ist perspektivisch mit einem Finanzierungsmodell, das Tickets überflüssig macht, attraktiver zu machen. Als Geldquellen können Parkgebühren und eine Umlagefinanzierung dienen.
    Das Schienennetz ist auszubauen, die Taktung zu verbessern und um Mobilitätsangebote auf Bestellung zu ergänzen. Angesichts des Mangels an Busfahrern ist ein schrittweiser Ausbau des autonomen Fahrens erforderlich.

    Der Autoverkehr (nur zur Klarstellung, das betrifft auch Elektroautos) ist durch gezielte Maßnahmen zu bändigen. Dazu gehört innerstädtisch ein flächendeckendes Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit (mittelfristig auch 20 kmh); auf der Stadtautobahn, die zur Bundesstraße zurückgebaut werden sollte, ist Tempo 60 angemessen.
    Parkgebühren sind kostendeckend zu gestalten, dazu gehören ausreichende Beiträge an der Finanzierung der Infrastruktur für Nicht-Anwohner. Anwohnerparken (in den Straßen mit problematischer Parksituation) muss kostendeckend erfolgen.
    Parkplätze im öffentlichen Raum sind sukzessive zurückbauen, Parkplätze für bestimmte Zwecke (Handwerker, Lieferdienste) sind auszubauen.
    Unfallträchtige Strecken, wie z.B. die B51 zwischen Güdingen und Auersmacher sind durch geeignete Maßnahmen zu entschärfen. Mobile Lärmblitzer sollen die Lärmbelästigungen reduzieren.


    Diese Webseite verwendet Cookies

    … dabei werden ausschließlich solche Cookies verwendet, die technisch notwendig sind.

    Diese Webseite verwendet Cookies

    … dabei werden ausschließlich solche Cookies verwendet, die technisch notwendig sind.

    Deine Einstellungen wurden gespeichert