Neue Flächenversiegelung und Waldvernichtung

08.10.2023

Saarbrücken: Große Koalition beschließt neue Flächenversiegelung und Waldvernichtung – aber für wen werden die Gebäude gebraucht?

Zweifel an der Notwendigkeit des neuestes Saarbrücker Umweltverbrechens

Die neue große Koalition aus CDU und SPD hat im Stadtrat Saarbrücken mit dem Vorhaben zur Bebauung des ‚Nördlichen Stuhlsatzenhauses‘ eine weitere klimaschädliche Bebauung an der Saarbrücker Uni beschlossen.

An der Universität sollen weitere 4,9 ha Stadtwald im Landschaftsschutzgebiet geopfert werden, geplante Ausgleichsflächen sind nicht ortsnah und haben eine vergleichbare Klimawirkung erst nach mehreren Jahrzehnten.

Das Pikante daran ist, dass es massive Zweifel gibt, ob überhaupt Bedarf besteht. Durch den Umzug des CISPA nach St. Ingbert ist von Leerständen am Uni-Campus auszugehen. In der Verwaltungsvorlage wird auch nicht erwähnt, dass irgendein konkretes Bauprojekt vorgesehen ist. Üblicherweise werden den Vorhabenträgern die Planungskosten auferlegt. Davon ist hier keine Rede.

Es ist nicht hinnehmbar, dass alle konstruktiven Vorschläge der Träger öffentlicher Belange (z.B des BUND) mit fadenscheinigen Begründungen zurückgewiesen wurden. Beispielsweise könnte durch eine Aufstockung der bestehenden Parkhäuser eine bedeutsame Erweiterung des Parkplatzangebotes (statt 800 neuer Stell-/Parkplätze) erreicht werden, ohne dass dafür wertvolle Waldbestände geopfert werden müssten.

Das Vorhaben macht auch deutlich, dass die Stadt ihren Anspruch, Vorreiter der Verkehrswende sein zu wollen, nie ernst gemeint hat. Mit einem forcierten Ausbau des ÖPNV, einem Shuttle-System und einer Radinfrastruktur wäre die Uni verkehrstechnisch zeitgemäßer anzubinden. Für Wege und Gebäude soll weiter versiegelt werden, statt versickerungsfähig im Sinne einer Schwammstadt zu planen. Es werden keine Vorgaben für klimafreundliche Baumaterialien vorgesehen, lediglich teilweise sollen PV und Hausbegrünung umgesetzt werden.

Wie konnte die Stadt-CDU die SPD so leicht ins Boot holen? Hat sich diese mit einem angeblichen Bedarf für eine neue Forschungslandschaft abspeisen lassen? Wo ist denn der konkrete Bedarf? Gibt es ihn überhaupt? Der Skandal an diesem Beschluss ist nicht nur, dass die Stadt SB die Umwandlung von Grün- und Waldflächen an allen Rändern und mitten in der Stadt weiter vorantreibt. Sondern dass hier sogar ein Vorratsbeschluss zur Waldvernichtung ohne konkreten Hintergrund gefasst wird? Und die SPD macht mit!

Wo bleibt die großspurige Ankündigung der Landes-SPD ‚Rot kann Grün‘? Rot kann offenbar überall tiefschwarz. Wo denken die gewählten StadträtInnen an die zukünftigen Generationen, die immer weniger Wald und immer mehr Klimaschäden vorfinden werden. Für sie kann so nur schwarz gesehen werden.

Ansprechpartner: Herbert Loskill 0162/7336198


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