Bildung

Mit der Gesellschaft muss sich auch die Bildung wandeln. Sie muss auf die fortschreitende Digitalisierung ebenso reagieren wie auf die Tatsache, dass die Gesellschaft immer bunter und vielfältiger wird. Angezeigt ist ein Kulturwandel in der Bildung, orientiert an dem Ziel, Menschen die Mitwirkung in einer sich nachhaltig entwickelnden Gesellschaft zu ermöglichen. Die dafür nötigen Kompetenzen gilt es zu vermitteln.

bunt.saar macht sich für einen solchen Kulturwandel stark – für eine Bildung,

  • die gerecht ist;
  • die als Bildung für nachhaltige Entwicklung zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigt;
  • die Teilhabe am demokratischen Leben fördert;
  • die Freiräume für die Mitbestimmung aller Beteiligten schafft;
  • die inklusiv ist;
  • die digitalisierungsbezogene Kompetenzen stärkt;
  • die eine Reform der Aus- und Fortbildung von Lehrer*innen umfasst;
  • die gezielt auf die lokalen Bildungslandschaften setzt;
  • die solide finanziert ist.

Um den Kulturwandel herbeizuführen, müssen Bildungseinrichtungen von der Kita bis zu den Hochschulen als ganzheitliche Lern- und Begegnungsorte begriffen werden. Sie müssen angemessen ausgestattet und gestaltet und außerdem demokratisch und partizipativ organisiert sein. Lehr- und Lerninhalten müssen auch auf gesamtgesellschaftliche Konflikte und Strategien zu deren Lösung ausgerichtet sein.

Frühkindliche Bildung
Die frühkindliche Bildung muss einen größeren Stellenwert erhalten. Insbesondere muss für alle Kinder unabhängig von Wohnort, Herkunft und individuellen Voraussetzungen ein sicherer und einfacher Zugang zu guter Tagesbetreuung garantiert werden.
bunt.saar setzt sich dafür ein, die mit dem Gute-Kita-Gesetz angestoßenen Entwicklungen fortzuschreiben. Zusätzliche Mittel sollen insbesondere fließen in

  • die kind- und bedarfsgerechte sachliche Ausstattung von Kitas;
  • den Ausbau von Kita-Plätzen u.a. durch den Aus- und Neubau von Einrichtungen;
  • die Erhöhung der Ausbildungskapazitäten;
  • die schrittweise Verbesserung der Personalausstattung;
  • die Aufwertung des Erzieher*innenberufs durch die Schaffung attraktiverer Arbeitsbedingungen und Verdienstmöglichkeiten;
  • die Sprachförderung insbesondere bei Kindern von Migrant*innen.

Schulen
Damit sich Schulen zu ganzheitlichen Lern- und Begegnungsorten entwickeln können, brauchen sie größere Handlungsspielräume und insbesondere die Möglichkeit, sich eigenständig und emanzipatorisch zu entwickeln.

bunt.saar spricht sich dafür aus, den Schulen

  • mehr Entscheidungsfreiheiten zu geben – unter angemessener Beteiligung aller Anspruchsgruppen: Schüler*innen, Eltern, Lehrer*innen, Ministerium;
  • eine Personalhoheit zu gewähren.

Darüber hinaus brauchen Schulen vieles mehr, wenn sie ihrem Bildungsauftrag gerecht werden und allen Schüler*innen dazu verhelfen sollen, ihre Potenziale bestmöglich zu entwickeln. bunt.saar setzt sich ein für:

  • eine ganzheitliche Schulentwicklung, durch den sich die Schulen in Lerninhalten, in der Schulumfeldgestaltung sowie im sozialen Miteinander an Nachhaltiger Entwicklung orientieren;
  • ein breites Angebot an gutem gebundenem Ganztag in Grund- und weiterführenden Schulen, der den Anforderungen eines ganzheitlichen Bildungsansatzes entspricht;
  • einen Unterricht, der sich an den Wissenschaften orientiert und auf säkularen Werten basiert;
  • eine Förderung des selbstständigen und gemeinschaftlichen Lernens;
  • kleinere Klassen, bei Bedarf mit Doppelbesetzungen, die dem Förderanspruch aller Kinder gerecht werden;
  • mehr (sozial-)pädagogisches Personal, das im Co-Teaching mit Fachlehrer*innen auch emotionale Aspekte der Entwicklung berücksichtigen kann;
  • Programme zur Unterstützung von Kindern, die zu Hause nicht hinreichend gefördert werden können;
  • eine Förderung der Mehrsprachigkeit, auch in Würdigung von Kindern aus Einwandererfamilien;
  • die Vermittlung digitalisierungsbezogener Kompetenzen in allen Schulen, die neben der Medienkompetenz auch ein grundlegendes informatisches Verständnis einschließt;
  • den Auf- und Ausbau einer funktionierenden digitalen Infrastruktur: von Schul-Tablet über WLAN bis zu Open Educational Resources (OER).

Zu flankieren sind diese Maßnahmen durch eine Reform der Aus- und Fortbildung von Lehrkräften auf der Grundlage einer engeren Verzahnung der verschiedenen Phasen. Teil derselben muss fächerübergreifend sowohl die Medienbildung und Medienkompetenz werden als auch die Fähigkeit, mit Heterogenität in allen schulrelevanten Facetten reflektiert und konstruktiv umzugehen.
Um mehr Gerechtigkeit zu schaffen, befürwortet bunt.saar mittel- bis langfristig eine radikalere Änderung nach finnischem Vorbild: die Schule für alle Kinder bis zur 9. Klasse einschließlich, in der die Vielfalt als Bereicherung und gegenseitiges voneinander Lernen als Normalität wertgeschätzt werden.

Hochschulen
Die Hochschulen des Landes müssen sich in einem zunehmend härter werdenden nationalen und internationalen Wettbewerb um Studierende, Lehrende und Forschende, um Forschungsaufträge und Fördermittel behaupten. Dafür müssen sie sowohl hochwertige Lehre in der Breite als auch exzellente Forschung in der Spitze liefern. Damit sie dies auch in Zukunft tun können, möchte bunt.saar die Hochschulen stärken.

Die jüngsten Ziel- und Leistungsvereinbarungen zwischen Land und Hochschulen (Universität und Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW)) sind ein Schritt in die richtige Richtung. Mit der Erhöhung der Landesmittel schließen sie Finanzierungslücken und erlauben gezielte Investitionen: in die Exzellenzstrategie der Universität und in den Ausbau dualer Studienangebote der HTW.
bunt.saar macht sich für weitergehende Schritte stark, konkret für

  • eine nachdrückliche (Wieder-)Belebung der Geistes- und Gesellschaftswissenschaften: Eine Universität, die eine Volluniversität sein will, braucht diese Wissenschaften, solide ausgestattet, ebenso wie die des MINT-Bereichs.
  • die Erweiterung der Universitätsschwerpunkte Informatik und Bio-Nano-Med um die bisher wenig bedachte Dimension der kritischen Reflexion: Eine Universität, die in diesen Schwerpunkten exzellent sein will, muss auch die Auswirkungen von Technik auf Individuum und Gesellschaft in den Blick nehmen.
  • die Etablierung eines transdisziplinären und hochschulübergreifenden Schwerpunktes Nachhaltigkeit und Transformation. Die Hochschulen sollten existierende Forschung und Lehre in diesem Bereich bündeln und im Sinne der Agenda 2030 gezielt weiterentwickeln.
  • eine Internationalisierung der Hochschulen, insbesondere durch eine Weiterentwicklung der Universität der Großregion (UniGR) und eine Konsolidierung der Hochschulallianz Transform4Europe (T4E).
  • weitere Investitionen in die Infrastruktur: in das Bibliothekensystem der Universität, in die Digitalisierung und in bauliche Maßnahmen. Eine Universität, die exzellente Forschung und hochwertige Lehre liefern soll, braucht eine entsprechende Infrastruktur.

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