bunt.saar kritisiert saarländische Wasserstoffstrategie

12.02.2022

Das Saarland soll nach dem Willen der Landesregierung bis 2030 »Wasserstoffland« werden. »Eine vollmundige Ankündigung, die davon ablenkt, dass das Land seine energiepolitischen Aufgaben seit Jahren vernachlässigt«, so Svenja Becker, die für das Wählerbündnis bunt.saar am Freitagabend zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung zum Thema Wasserstoff ins Zukunftsatelier Z9 in der Nauwieserstraße 19 geladen hatte.

Der Physiker und Energieexperte Hans-Werner Greß aus Wiesbaden erläuterte dem Publikum vor Ort und via Zoom, welchen Beitrag der Energieträger Wasserstoff zum Erreichen der Klimaschutzziele im Saarland leisten kann. Dabei wurde deutlich, dass es im Saarland eine einzige dringliche Anwendung für Wasserstoff gibt: in der Stahlindustrie. »Gemäß dem Szenario des saarländischen Wirtschaftsministeriums wird Wasserstoff aber als Lösung für alles angepriesen, als Universalersatz für sämtliche fossilen Energieträger, nicht nur in der Industrie, sondern auch im Verkehr bis hin zum PKW sowie für die Heizung im Gebäudebereich. Das kann Wasserstoff kurz- und mittelfristig aber nicht leisten, und es widerspricht auch den Empfehlungen des nationalen Wasserstoffrates«, so Greß, der beruflich auf energetische Biomassenutzung, erneuerbare Gase und Wasserstoff spezialisiert ist.

»Als Fazit des Abends bleibt festzuhalten, dass Wasserstoff auf absehbare Zeit ein knapper und teurer Energieträger bleiben wird, der dort eingesetzt werden sollte, wo andere Verfahren nicht zur Anwendung kommen können«, fasst Svenja Becker zusammen. »Statt uns ein Morgen im Wasserstoffparadies zu versprechen, sollte die Landesregierung endlich die energiepolitischen Aufgaben von heute lösen, und das heißt: überall elektrifizieren, wo es möglich ist, und die erneuerbaren Energien Wind und PV ausbauen.«

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Ansprechpartnerin: Svenja Becker

Svenja Becker

Gelernte Steinmetzin und Dipl. Volkswirtin. Arbeitet seit 20 Jahren freiberuflich als Literaturübersetzerin. Tritt ein gegen Diskriminierung und für eine gerechtere Verteilung von Wohlstand.

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